Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)

Kaum ist Schnee und Eis weg, spitzt überall die Vogelmiere raus.

Die Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media), ist eine Pflanzenart der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae), sie ist ganzjährig zu finden und wächst auch im Januar bei Temperaturen um 0 Grad.

Wird oft als "Hühnerdarm", "Vogel-Sternmiere" oder "Hühnerabbiss" bezeichnet, da Vögel und Hühner sie sehr mögen. Die Vogelmiere ist eine einjährige krautige Pflanze mit niederliegenden langen Stängeln, die 3 bis 40 cm lang werden und oft kleinere Rasenteppiche bilden. Ein typisches Erkennungsmerkmal entdecken Sie, wenn Sie einen Stängel vorsichtig auseinanderreißen, dann zeigt sich ein fadenähnliches Leitbündel. Ein genauer Blick auf den Stängel offenbart noch ein weiteres Merkmal: die typische Haarleiste aus weißen Härchen, die in einer Linie herabläuft. Die kleinen sternförmigen Blütchen der Vogelmiere besitzen fünf weiße Blütenblätter.
Sie blüht das ganze Jahr hindurch. Durch ihre flächige Wuchsform erkennt man die einzelnen Pflanzen kaum. Im Winter ist sie besonders gut zu erkennen, weil sonst sehr wenig wächst.

Die Vogelmiere ist eine kleine Wetterstation: Wenn Du eine blühende Pflanze findest, kannst du davon ausgehen, dass in den nächsten Stunden die Sonne scheint.

Die Vogelmiere ist weltweit verbreitet und wächst häufig in lückigen Unkrautfluren, Gärten, Weinbergen, an Wegen und Schuttplätzen sowie an Ufern auf feuchten, nährstoffreichen Böden, auch im Schatten.Klein und unscheinbar, die Vogelmiere fällt im Garten oft erst auf, wenn man sie loswerden will.Dabei muss das gar nicht sein. Viel klüger ist es, sich ihre positiven Eigenschaften zu Nutze zu machen, denn wie viele Wildpflanzen ist auch die Vogelmiere als Heilkraut und Wildgemüse nützlich.

Bei mir bereichert die Miere den Speiseplan

Die Vogelmiere hat ein mildes Aroma und ist das ganze Jahr über relativ zart. Ihre Triebspitzen können immer wieder geerntet werden. Der Geschmack erinnert an Kopfsalat, junge Erbsen oder Maiskölbchen. Roh und frisch schmeckt sie am besten, zum Beispiel im Wildkräutersalat, Kräuterquark, Kräuterbutter, Vinaigrette, grüne Sauce oder als frisches Kräuterpesto. Aber auch gedünstet, vor allem als Suppe, in Eintöpfe, Aufläufen oder als grünes Wildgemüse eignet sie sich. Gerne wird Sie auch zum Füllen für Teigtaschen oder Quiche verwendet.

Als Grundlage für viele Rezepte ( wie Dressings, Mayonaise, Einreibungen uvm.), könnt ihr ein Kräuteröl  herstellen:

Eine große handvoll gewaschene und gut trocken getupfte frische Vogelmiere, mit einem Messer grob zerkleinern und in eine weithalsige Flasche geben. Mit kaltgepresstem Olivenöl gut bedecken ( es darf nichts raussehen, sonst gibt es Schimmel!). Das Ganze eine Woche stehen lassen, durchseihen und in Flaschen abfüllen. Gut verschlossen kühl und dunkel aufbewahren.

Vogelmiere Eis

 

2 Handvoll Vogelmiere
Saft einer halben Zitrone
500 ml Joghurt ( Ziege, Schaf, Kuh oder Vegan)
ca. 3-4 EL Agavensirup
1g Johannisbrotkernmehl

Vogelmiereeis

Zubereitung

 

Alle Zutaten in einen Mixer geben und solange pürieren bis ein cremige Masse entstanden ist. Je nachdem wie fein das Eis sein soll, durch ein Sieb streichen. Dann in einer Eismaschine circa eine halbe Stunde frieren. Oder alternativ in das Tiefkühlfach stellen für mehrere Stunden.
Wenn du dein Eis in der Eismaschine zubereitet hast und es genau die richtige Konsistenz hat, die du dir wünschst. Dann lass es nicht zu lange in der weiter gefrierenden Eismaschine liegen – denn es wird immer fester, weil es immer weiter gefriert. Ambesten abfüllen und bis zum servieren in den Tiefkühlschrank stellen.

Wenn das selbstgemachte Eis zu fest aus der Tiefkühltruhe kommt, lass es einige Minuten antauen. Dazu am besten in den Kühlschrank stellen. Dort ist die Temperatur wesentlich höher als in der Tiefkühltruhe. So taut das Eis langsam an, und der Schmelz der Eiscreme wird nicht zerstört. Schau nach 5 – 10 Minuten nach, ob dein Eis schon portionierbar ist – wenn nicht, lass es noch etwas länger antauen.

Ich habe das Eis mit einem Buchweizen-Pfannkuchen serviert!

 

Stellaria media

Die Miere steckt voller Inhaltsstoffe, die wir uns jetzt zunutze machen können.

Obwohl manche Menschen die Vogelmiere als Unkraut betrachten, hat sie viele positive Eigenschaften und ist bei vielen Tieren, darunter Faltern und Säugetieren, sehr beliebt. Ihre Samen sind besonders bei Vögeln beliebt. Sie kann auch als Frischfutterzusatz für Ziervögel und Nagetiere verwendet werden.
Die Vogelmiere kann also eine wertvolle Ergänzung für Gärten und Hinterhöfe, aber auch Blumentöpfe auf dem Balkon sein. Wenn man ihre positiven Eigenschaften kennt und nutzt.
Die Vogelmiere wird als Heilpflanze verwendet und soll schmerzlindernd wirken.
Allerdings enthält sie Saponine, weshalb nicht zu große Mengen davon gegessen werden sollten. Darunter weitere wichtige Nährstoffe wie Flavonoide (Rutin), Cumarine, Selen, Kieselsäure, Zink und Gamma-Linolensäure.
In der Naturheilkunde wird sie bei der Behandlung von Rheumatismus, Gelenkschmerzen, Krämpfen, Schuppenflechte und Leberbeschwerden eingesetzt und als Tee innerlich und äußerlich angewendet. Im Vergleich zu Kopfsalat enthält die Vogelmiere doppelt so viel Calcium, dreimal so viel Kalium und Magnesium sowie siebenmal so viel Eisen. Auch im Gehalt an Vitamin A und C ist die Vogelmiere dem Kopfsalat mit dem 2- bzw. 8- fachen Gehalt deutlich überlegen. Sie enthält ausserdem Viitamine B1,B2,B3.

Die Vogelmiere war in der Volksheilkunde der vergangenen Jahrhunderte eine bekannte Heilpflanze. Sie wurde äußerlich auf Wunden und Hauterkrankungen gelegt. Von Sebastian Kneipp bei Bronchitis, Asthma und Lungenerkrankungen empfohlen, da sie schleimlösende Saponine enthält. Neuere Studien haben gezeigt, dass sie leicht erhöhten Blutdruck senken und sich positiv auf den Cholesterinspiegel im Blut auswirken kann, was auf die enthaltenen Fettalkohole zurückzuführen ist.

Tee Zubereitung:

Zwei Teelöffel frisches Kraut mit einem viertel Liter siedendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und nach Bedarf zweimal täglich eine Tasse trinken.

Vogelmieren - Balsam herstellen

Der Mieren Balsam ist einfach zum selber herstellen und sollte in keinem Haushalt fehlen. Die Vogelmiere-Creme eignet sich als reichhaltige Pflege für das Gesicht oder für trockene und rissige Hände.Und da man die Vogelmiere fast das ganze Jahr über findet, kann man sie immer wieder frisch machen. Ich bereite sie mit frischem Vogelmierenkraut zu und trockne die Pflanze nicht.

1 Handvoll frische Vogelmiere
Alkohol zum Desinfizieren
100g Mandel oder Olivenöl
8-9g Bienenwachs
nach Belieben 10 Tropfen ätherisches Melisseöl, Rosen-, oder anderes ätherisches Öl

Dazu das frische Vogelmierenkraut etwa einen halben Tag antrocknen lassen, damit schon einiges an Wasser entweichen kann.
Zuerst werden alle verwendeten Gläser, Tiegel und Arbeitsgeräte mit Alkohol desinfiziert.
Die Vogelmiere mit einem Messer gut zerkleinern und gemeinsam mit dem Mandel-, oder Olivenöl und dem Bienenwachs in ein feuerfestes Glas oder Behälter geben.
Im Wasserbad für etwa eine Stunde bei mittlerer Hitze ausziehen lassen. Dann durch ein feines Sieb abseihen und langsam kaltrühren. Nun kann das ätherische Öl hinzugefügt werden und in Tiegel abfüllen. Ich bewahre es im Kühlschrank auf und verwende einen kleine Spatel, damit keine Keime hineinkommen.

TCM- traditionell chinesische Medizin

heisst es, die thermische Wirkung ist kühl, die zugeordneten Organe sind Dickdarm, Magen, Herz und Lunge. Vogelmiere harmonisiert das Yin der angegebenen Organe, sie nährt das Blut und wird vor allem dort eingesetzt, wo die Verdauung gestört ist und dadurch das Gesamtbefinden leidet.

Microbotryum stelleriae

Zur Gattung Stelleria gehört auch die Große Sternmiere ( Stellaria holostea) sie ist eine größere Verwandte der Vogelmiere und gehört auch zur Familie der Nelkengewächse.
Bei guten Bedingungen werden die Staubblätter der Blüten vom Nelken-Blütenbrand einem Pilzchen befallen, der eine Wirtspflanze braucht. Diese pflanzenparasitische Pilze ernähren sich von lebendem Pflanzengewebe.
In diesem Fall sitzt der Pilz in den Staubbeuteln der Wirtspflanze und färbt diese durch seine Sporenmasse violettbraun. Der Pilz verbreitet sich über die Sporenmasse mittels Wind oder Insekten, an deren Körper die Sporen haften bleiben können. Die befallenen Pflanzen sind in der Regel steril und können meist keine Nachkommen mehr bilden. Dennoch kann es sein, dass einzelne Blüten nur halb oder gar nicht befallen sind. Zum Absterben bringt der Pilz seinen Wirt in der Regel nicht. Pflanzenparasitische Kleinpilze benötigen lebendes Pflanzengewebe. Würden sie ihren Wirt töten, wäre das in Konsequenz auch das Todesurteil für den Pilz.

Mehr Infos von dazu findet ihr hier, mit einer sehr schönen Erklärung von Julia Kruse!

Gefunden habe ich diesen schönen Fund im letzten Frühjahr 2022 auf der Insel Rügen. Auf Vogelmiere hab ich ihn leider noch nicht gesehen und ihr?

Microbotryum stellariae
Microbotryum stellariae
Microbotryum stellariae
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert