Hervorragende Winteralternative!
Die Natur beschenkt uns mit solch kostbaren Früchten und es macht viel Freude zu sammeln. Ist Zero Waste, gratis, regional verfügbar, wild gewachsen und dazu gedacht, Mensch und Tier mit einer geballten Power an wertvollen Vitaminen zu versorgen.
Hagebutten aller Rosen sind essbar
Hierzulande gibt es ungefähr 20 Wildrosen-Arten; Hagebutten werden ihre Früchte genannt. Sie ist sehr weit verbreitet und wohlbekannt. Die rotleuchtenden reifen Früchte der Heckenrose wachsen an Wald- und Feldrändern, in Gebüschen, an sonnigen Hängen auf Heiden und Magerrasen oder auf verwilderten Flächen wie Weinberge, dazu in Gärten und Parkanlagen. Der Name „Heckenrose“ deutet schon darauf hin, dass sie sich hervorragend für eine schützende, stachelbewehrte Hecke eignet. Die Früchte der Hunds-Rose, wie sie auch genannt wird, wurden zu Notzeiten „Zitronen unseres Himmels“ bezeichnet. Dazu zählen auch die hier wachsende Wein-Rose (Rosa rubiginosa) sowie die besonders vielzählig in den Küstenregionen von Nord- und Ostsee verwilderte Kartoffelrose (Rosa rugosa), die ursprünglich aus Ostasien kommt und stark duftende Blüten sowie rundliche, dickfleischige Hagebutten ausbildet.
Tipp: pflücke nicht an Straßenrändern, da diese Hagebutten mit Feinstaub belastet sind.
Das Putzen und Zubereiten der Früchte macht etwas Mühe, aber es lohnt sich. Aus den weichen Früchten kann das Fruchtmark sofort beim Sammeln ausgequetscht werden und als Snack bei einer Wanderung dienen. Die festen nehme ich mit zur Verarbeitung. In der Frucht sitzen kleine Kerne mit Härchen, die sollten nicht verzehrt werden, da sie im Hals kratzen.
Hagebutten enthalten ca. 500-1500 mg Vitamin C auf 100 g Fruchtmark, das ist 20-mal mehr als in Zitronen. Gefüllt mit vielen weiteren Vitaminen A, K, P, B und Mineralstoffen, wie Magnesium, Eisen und Phosphor, helfen sie bei Appetitlosigkeit, Harnwegserkrankungen, Fieber und Infektionen. Gerade im Herbst, wenn die Hagebutten reif sind, macht oft eine erste Grippewelle ihre Runde. Hagebutten helfen dir, das Immunsystem gegen solche Infekte zu stärken.
Auch sekundäre Pflanzenstoffe, wie das Lykopin, welches zu den Antioxidantien gehört, schützen den Körper vor freien Radikalen.
Die ungewöhnliche herb-fruchtige Note der Hagebutten macht aus dieser einfachen Soße etwas Besonderes und ist eine hervorragende Winteralternative zur üblichen Tomatensoße.
Hagebutten-Pasta-Sauce
500g Hagebutten ( zB.: von Rosa Canina )
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 Karotte
1-2 EL Olivenöl
100ml Weisswein
Salz, Pfeffer, Cayenne
Thymian oder Dost
Agavensirup oder Honig
Für die Zubereitung dieser Speise wird das noch feste Fruchtfleisch der Hagebutten verwendet. Dazu die frischen Früchte zunächst waschen.
Werden getrocknete Hagebutten verwendet, müssen diese vor der Zubereitung einige Stunden in warmem Wasser eingeweicht werden.
Von den Hagebutten den Stiel, Käppchen entfernen, längs aufschneiden, und die Kerne mit Härchen mit einem kleinem Messer herauskratzen.
(Die Kerne kannst Du aufheben für eine Tee Zubereitung.)
Die Zwiebel, Knoblauchzehe und die Möhre schälen, alles fein würfeln. Im heißen Olivenöl anschwitzen, mit Wein ablöschen, und bei kleiner Flamme zur sämigen Sauce köcheln lassen. Bei Bedarf noch etwas Wasser hinzufügen und mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Thymian würzen. Mit etwas Agavensirup abschmecken.
Wer eine ganz feine Sauce möchte, kann die Früchte mit dem Wasser zusammen pürieren oder durch eine Flotte Lotte drehen. Die fruchtige Sauce in einen Topf geben, nochmals erwärmen.
Dazu passen Nudeln und frisch geriebener Hartkäse! Wer möchte kann noch ein paar frische Kräuter ( wie kriechender Günsel...)darüber streuen.
Kernlestee
Kernlestee ist ein etwas in Vergessenheit geratener Tee aus Hagebuttenkernen (auch Nüsschen genannt). Traditionell wird er bei Nieren- und Blasensteinen sowie Rheuma und zur Blutreinigung und Entwässerung getrunken. In den Kernen ist viel Kieselsäure und Vanillin enthalten, was sich auch geschmacklich im Tee in einem leichten Vanillearoma äußert.
Für den Tee können sowohl die ganzen Kerne, als auch die grob geschroteten oder gemahlenen verwendet werden.
Zur Teezubereitung, zwei Esslöffel frische oder getrocknete Kerne in 500 ml Wasser über Nacht einweichen. Dann 30 Minuten kochen, bis der Tee eine rote Färbung angenommen hat, und anschließend abseihen.
Hagebuttenpulver selber machen
Hagebuttenpulver wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und antioxidativ. Insbesondere sein positiver Einfluss bei Arthrose und anderen Gelenkserkrankungen ist wissenschaftlich belegt. Dieser geht auf den hohen Anteil an Galaktolipiden zurück, die entzündlichen Prozessen in den Gelenken entgegenwirken. Die sekundären Pflanzenstoffe sind vor allem in den Kernen der Hagebutten enthalten.
Für einen Wintervorrat werden die Früchte halbiert und getrocknet. Wer die Kerne von den Früchten seperat trocknet, sollte das beachtet werden:
Kerne können einfach an der Luft trocknen, während Hagebuttenfrüchte am besten in einem Dörrautomaten bei 40 °C getrocknet werden. Die vollständig getrockneten Hagebutten mit einer Gewürzmühle, oder einem leistungsstarken Mixer zu einem feinen Pulver verarbeiten.
Das gesunde und Vitamin C reiche Hagebuttenpulver kann nun in saubere Schraubgläser gefüllt und aufbewahrt werden. Das Pulver ist mehrere Monate haltbar.
Wer es alkoholisch mag, kann einen Likör ansetzten.
Hagebuttenlikör
500 g Hagebutten
150 g Brauner Zucker
Schale einer halben Orange
Schale einer halben Zitrone
4 Gewürznelken
eine halbe Zimtstange
1 Flasche Weinbrand (0,7 l)
Gewaschene Hagebutten mit Zucker vermischen. Orange und Zitrone hauchdünn abschälen. Die Fruchtmischung mit Schalen und Gewürzen in eine bauchige Flasche geben und mit Weinbrand übergießen. Gut verschließen und an einem warmen, sonnigen Platz 2 Monate ziehen lassen. Nach dem Filtern den Likör bei Zimmertemperatur 4 Wochen nachreifen lassen.
Hagebutten-Ketchup
Zwiebel schälen und würfeln, in Öl andünsten, mit Honig oder Zucker karamellisieren und mit etwas Essig ablöschen. Geputzte Hagebutten mit Wasser, Wein oder Apfelsaft bedeckt weich kochen. Alles pürieren und durch ein Sieb passieren. Mit Ingwer, Chili, Currypulver, Salz und Pfeffer abschmecken. Alles bei milder Hitze und viel Rühren rund 5 Minuten köcheln. Heiß in sterilisierte Gläser oder Flaschen füllen, sofort verschliessen.
Wunderbare Ideenküche. Wie oft laufen wir an den roten Hagebutten vorbei und haben schon vergessen, welche tolle Wild Frucht es ist. Gut, das daran wieder erinnert wird. Ich muss nur 10 Minuten laufen und finde sie schon. Herzlichen Dank für den,, Wink,,.
…schmecken sehr fein und sind gesund! Danke Christa für dein Kommentar, herzliche Grüße, Tanja